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Heute ist Mittwoch, der 31.Juli.

- Der Tag, als ich die Wasserfälle besuchte -

Nach einem guten Frühstück holt mich ein Fahrer ab und wir holpern erst eine halbe Stunde über asphaltierte Straße, dann eine Stunde über Buckelpiste um die halbe Insel bis zu einem Naturschutzgebiet. Die ganze Insel ist mit sich gegenseitig überwuchernden grünen Pflanzen bedeckt, an den Küstenstreifen überragt von den riesengroßen Kokospalmen, deren Nüsse vom Meer zwar an den Strand geschwemmt werden können, aber aufgrund ihres Gewichts nicht ins Landesinnere gelangen und schon gar nicht auf die Berge. Wildwachsende Bananenbäume liefern ihre Früchte jedem, der sie haben will. Wir durchqueren eine paar kleine Ortschaften mit wenigen Häusern, die Menschen sind sehr arm, lachen uns aber immer freundlich an und winken sogar oft.

Ein kleines Motorboot fährt mich und meinen Guide über das offene Meer an eine kleine Bucht, dann geht es zu Fuß weiter, nach etwa zwanzig Minuten über einen engen und rutschigen Fußpfad erreichen wir einen Wasserfall, der üppig aus den Bergen strömt. Leider ist die Sonne durch eine durchgehende Wolkendecke verdeckt, dennoch ist es angenehm warm, natürlich auch mit tropischer Luftfeuchtigkeit, aber es macht mir nichts aus, das gehört dazu. Ob ich im Fluss baden will, fragt mein Guide. Ohne Sonne verzichte ich und freue mich lieber auf meine Dusche im Hotel. Dann geht es zurück zur Anlegestelle und wir verspeisen die mitbebrachten Sandwiches mit Ananas, an deren Anbaufeldern wir vorbeigefahren sind. Mein Guide erzählt mir von seiner Familie mit vier Kindern und daß er 15 Fiji-Dollar für einen Tag bekommt, das sind etwa 6 Euro.

Das Motorboot holt uns wieder ab und wir fahren eine weitere Stunde über das immer stürmischer werdende Meer, immer den Korallenriffen ausweichend. Der Wind hat aufgefrischt, sowohl die Gischt als auch Regen fliegen uns ins Gesicht, aber es ist schön und in der warmen Luft trocknet alles wieder schnell. An dieser Küste wurde auch der Film "Rückkehr zur blauen Lagune" gedreht, erzählt mir der Guide stolz. Wir sehen vom Meer aus zahlreiche Wasserfälle, die ihre Wassermassen aus den Bergen ins Meer leiten. Taveuni ist eine sehr wasserreiche Insel. Dann geht es zurück zu meinem privaten Busfahrer Stan, der mich dann wieder über die Buckelpiste in mein Hotel bringt. Wir überqueren zahlreiche Bäche auf Brücken, die nur aus Längs- und Querbohlen zusammengebaut sind - man muss die Räder genau auf die Längsbohlen links und rechts bringen. In den Dörfern hängt meistens Wäsche vor den Fenstern, die hier schnell trocknet. Kurz vor dem Hotel bricht wieder die Sonne durch und ich erlebe noch einen schönen Spätnachmittag im Hotel mit Dusche, Wäsche waschen (meine Hose sieht ziemlich schlammig aus), meiner zweiten Massage und einem guten Abendessen aus frisch gefangenem Fisch.
Morgen geht es mit dem Flugzeug zurück auf die Hauptinsel und dann mit einem Hubschrauber nach Castaway-Island, wo Tom Hanks den Film drehte "Cast Away - Verschollen". Bin gespannt, ob es diesmal klappt. Ob ich von dort Internetverbindung haben werde ist fraglich. Nach zwei Nächten auf Castaway bin ich vier Tage mit dem Schiff unterwegs von Insel zu Insel. Dort gibt es sicher keine Verbindung nach zuhause, also wundert euch nicht.